Ein Angriff, auch Attacke (Verben: angreifen, attackieren), bezeichnet:

• allgemein den Versuch, den eigenen Einflussbereich aktiv auszudehnen oder die eigene Lebensform „proaktiv zu verteidigen“ (wikipedia)

 

 

Angriff mit Farbe also. Ich hab noch nie einen Farbbeutel geschleudert, noch nicht einmal gegen eine Leinwand. Ich hab kein Wahlplakat verschönert, dem HC kein Bärtchen gemalt und dem Häupl keinen Rotweinmund. Nur zu Hause, im safen Umfeld der eigenen vier Wände, trau ich mich mit Farbe zu hantieren. Die hab ich dann meistens überall, im Gesicht, auf den Händen, auf den Beinen, am Parkettboden. Vielleicht ändert sich das aber auch noch. Vielleicht bewerf ich in irgendeiner fernen Zukunft unliebsame MitbürgerInnen mit meterhohen Leinwänden, werfe ihnen Pinsel nach, überschütte das ganze Internet mit roter Farbe oder mal IS-Kämpfern ihre Bärte rosarot  an. Das Potential eines Angriffes ist also durchaus gegeben.

Eher ist es aber ein einfaches In-Angriff-nehmen und ein Angreifen der Dinge die micht umgeben. Vielleicht schreibt mir auch mal jemand, dass sie oder er das alles ganz, ganz scheiße findet, was ich hier mache und ich doch einfach sterben gehn soll. Das wär dann auch ein Angriff, irgendwie. Aber wer angreift muss auch damit rechnen angegriffen zu werden.

Und überhaupt, wenn man Wikipedia glauben schenkt, ist ein Angriff ja nur der Versuch "die eigenen Lebensform proaktiv zu verteideigen". In diesem Sinne blase ich zum Angriff!

 

 

 

 

Wer betreibt diesen Blog?

 

Gerald Lamprecht, geboren 1984 in Lienz. Geschichtsstudium in Wien und Cagliari/Italien. Ausbildung zum Theaterpädagogen.

Arbeitet als freier Theaterpädagoge und Sozialbetreuer in Wien. Derzeit berufsbegleitendes Studium der Sozialen Arbeit in St. Pölten. Außerdem Straßentheater-Auftritte im In- und Ausland mit der Gruppe belle etage.

Nebenbei malt, zeichnet und photografiert er ebenso leidenschaftlich wie autodidaktisch. Dieser Leidenschaft soll diese Homepage eine Plattform bieten.

 

Veröffentlichung:

 

Gerald Lamprecht, Theater, Freiheit, Revolution. Die Geschichte der freien Theaterszene in Wien im Kontext neuer sozialer Bewegungen. 1945-2003, Bibliothek der Provinz/ Enzyklopädie des Wiener Wissens, 2013.